Meine Wiener Hochflieger 2014, ein Ergebnisbericht

 

Im vorigem Jahr wollte ich nun beweisen, dass meine farbigen Wiener Hochflieger genau so gut und so lang, wie ihre so hoch gepriesenen hellgestorchten fliegen können.

Anfang des Jahres baute ich mir einen Jungtaubenschlag mit einen Ausflug nach Süden.

 

Den Ausflug, oder auch Sputnik genannt, gestaltete ich so wie er von den alten Wiener Züchtern gezeichnet und beschrieben wurde.

 

Da ich wieder mal den gesamten Winter durch gezüchtet hatte, war mein Jungtauben Bestand schon im März auf 35 Stück angewachsen.

 

 

 

Diese ausschließlich schwarze, rote, blaue, gehämmerte,getigerte und Schimmel sehnten sich nach dem ersten Flug.

Am 13.03.2014 war es endlich soweit, ich öffnete die Flugklappe meines Sputniks.

Ganz zaghaft kamen die ersten heraus und flogen auch mal auf den Sputnik um sich zu orientieren.

Doch durch irgend etwas wurden sie aufgeschreckt und einige flogen schon mit großer Geschwindigkeit um das Wohnhaus. Dabei blieb es aber nicht, drei schwarze gewannen immer mehr an Höhe und waren nach etwa 10 Minuten verschwunden.

 

Die, dachte ich, siehst du bestimmt nicht wieder. Doch nach etwa 1/2 Stunde erblickte ich die drei in Oberluft herumfliegenden Wiener. Nach zirka 1 Stunde saßen sie wieder meiner Erwartungen auf meinem Hausdach.

Da ich sie am Tag vorher nur wenig gefüttert hatte, reagierten sie sofort auf mein Pfeifen und kamen zum Sputnik zurück.

Es dauerte aber eine ganze Weile bis sie mit Leckerlis endlich einsprangen.

Am nächsten Tag flogen fast alle zögerlich auf das Schlagdach und auf das Dach vom Freisitz.

Einige drehten auch in Haushöhe ein paar Runden und setzten sich auf umliegende Dächer.

Ein ausreißen einzelner Tauben, wie ich es am Tag zuvor beobachten konnte kam nicht wieder vor.

Etwa drei Wochen flogen sie in unterer Höhe alle durcheinander wie meine Kelebek.

Ein paar Tage später formten sie sich zu einen engen Stich aus dem immer mal eine oder mehrere ausscherten. Ich denke mal das lag daran, dass sie unterschiedlich alt waren.

Nach eineinhalb Monaten sah das ganze schon viel besser aus. Sie flogen gewöhnlich zwischen untere und mittlere Höhe. Dabei war der Flug sehr rasant, sie kippten, schwenkten und drehten eine Acht nach der anderen.

 

 

 

Begeistert sah ich sie bei ihrem fantastischen Flug zu bis sich das erste mal der Wanderfalke zeigte.

Meine Wiener waren wie umgewandelt, drehten nur noch links beziehungsweise rechts Kreise(sie kesselten) gingen sofort in Oberluft und verschwanden.

Einige kamen ähnlich wie Wammen im Sturzflug zum Schlag zurück und sprangen verängstigt sofort ein.

Die meisten kamen nach 2-5 Stunden einzeln zum Schlag zurück und am anderen Morgen saßen noch mal 2 Stück auf den Sputnik. Von den 35 Stück fehlte nur eine.

Von diesem Tag an hatte ich einige Wochen überhaupt keinen Spaß an meinen Wienern.

Sie flogen, wenn überhaupt, nur noch in unterer Höhe, kamen sie in mittlere Höhe wurden sie sofort von einen oder auch von zwei Wanderfalken angegriffen. Dabei war es meistens so, dass sie sofort in oberer Höhe gingen und dann verschwanden. Nach Stunden, wenn überhaupt kamen sie einzeln zum Schlag zurück.

So verlor ich 12 meiner Wiener.

Mittlerweile hatte ich auch wieder einen neuen Stich fast gleichaltriger Wiener bis auf mittlerer Höhe gebracht.

Die nächsten Wochen wollten beide Stiche, wegen der täglichen Angriffe überhaupt nicht mehr fliegen. Nur noch in unterer Höhe flogen sie und auch jagen mit einer Fahne half da nichts.

Von einigen bekam ich den Rat meine Weizenfütterung einzustellen und Sämereien zu füttern.

Ohne Erfolg fütterte ich sie eineinhalb bis zwei Wochen mit besten Sämereien,....sie gingen einfach nicht auf Höhe.

Jetzt versuchte ich es mal mit meiner Methode,....eine Woche mit vorgekeimter Gerste.

Jeden Tag jagte ich sie wieder, doch irgendwie hatten sie mehr Pep (Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet).

Dann kam der Tag, wir hatten schönstes Wetter und ich lies zuerst die Junge Garde fliegen.

Ehe ich vom Schlagboden unten im Garten war (etwa 3 Minuten), sah ich zu meiner großen Überraschung den Stich nicht mehr. Auch nach einer Stunde war noch nichts zu sehen und so langsam hatte ich so ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch. Jetzt, so dachte ich, lässt du die älteren heraus, die fliegen ja nicht so hoch. Wie gesagt so getan, ich lies die 22 älteren heraus und wie ich wieder im Garten stand sah ich sie grade noch so in Oberluft und innerhalb von Sekunden waren sie auch weg.

Jetzt kannte ich das Gefühl der Angst um meine Tauben auch und ich hoffte, dass wenigstens ein paar zurückkommen würden.

Nach zweieinhalb Stunden bangen Hoffens sah ich zu meiner großen Freude 10 Stück im Stich in der Oberluft fliegen.

Bis zum nächsten Tag kamen noch einige zurück, es fehlten 9 Stück von 43.

Ab diesem Tag gab es bei mir nur noch Weizenfütterung.

Nur eine Woche hatten die Wanderfalken eine Pause eingelegt und da flogen meine Tauben endlich wieder mal ohne Angst.

Sie zeigten mal eine Acht und schwenkten auch ab und zu, doch meistens kesselten sie.

Zehn bis 15 Minuten brauchten sie in dieser Woche bis sie die Oberluft erreichten und dann verschwanden sie für zirka ein bis eineinhalb Stunden im Unsichtbaren. Meistens kamen sie dann im Stich geschlossen schnell herunter. Der Flug insgesamt dauerte etwa zwei bis zweieinhalb Stunden.

Für manchen ist das vielleicht zu wenig, doch mir reicht diese Zeit voll und ganz.

 

Nach dieser Woche besuchte mich auch täglich ein Habichtweibchen, welches schon frühzeitig nach dem auflassen angriff und die Tauben hochjagte. Oben wurden sie dann von einen oder zwei Wanderfalken gejagt.

Der Dritte Stich hatte überhaupt keine Chance mehr zum Fliegen, weil auch noch das Sperberweib in das Geschehen eingriff.

So verlor ich noch mal 10-20 Stück und das reichte mir für das Jahr 1014.

Seit September lasse ich meine Wiener nicht mehr fliegen, mit der Hoffnung, das es im Jahr 2015 besser wird.

Neben sehr vielen gehämmerten und blauen Wiener Hochfliegern habe ich auch viele schwarze, rote, vier gelerchte, zwei fahle, und auch eine dunkelgestorchte gezogen.

2015 werde ich meine ganzen Bemühungen den dunkelgestorchten widmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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